Öksfjord 2013

Anreise / 1.Tag

Nun ist es wieder soweit, wir haben die 2700 km ohne besondere Vorkommnisse in 45 Stunden bewältigt. Diesmal hatte der norwegische Zoll ein reges Interesse in unseren Crafter zu schauen. Den Jungs gefiel unser Bier so gut, dass sie sich prompt 5 Kästen als Souvenir behielten.

Am Haus angekommen, wurden wir von Knut mit einem herzlichem ,,Welcome back“ begrüßt. Nachdem der Pflichtteil mit dem Auspacken relativ schnell erfüllt war, konnten wir danach leider nicht zur Kür übergehen, da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Da unser heißer Draht zu Petrus für den nächsten Tag besseres Wetter versprach, verschoben wir die heutige Ausfahrt auf den morgigen Tag.

 

2.Tag

 

Nach einem deftigen Frühstück begaben wir uns trotz schlechten Wetters in die hiesigen Fischgründe. Schnell wurde uns jedoch bewusst, dass die Klimaerwärmung nun auch im hohen Norden angekommen war, aufgrund dessen war Dorsch und Co. nicht wie gewohnt zwischen 20 bis 40 m anzutreffen, sondern jenseits der 90m Marke zu finden.

Dieser Fakt gestaltete das Fischen für uns sehr zäh, da wir es gewohnt sind mit leichten Gummi und Finesse-Techniken zu arbeiten.

Das Ergebnis des Tages waren etliche Dorsche, viele Lumbs und leider zu wenige Steinbeißer…

 

3. Tag

 

Am heutigen Morgen begrüßte uns das Nordland mit strahlendem Sonnenschein und einer sehr ruhigen See im Fjord. Außerhalb des Oksfjordes herrschte aber ein rauer Ostwind mit über 9m/s. In 120m und mehr konnten wir aber zahlreiche Dorsche zu einem Besuch an Bord überreden.

Nach Rücksprache mit unserem Vermieter Knut folgt in der heutigen Nacht eine Ausfahrt in weiter entfernte Gefilde zu den „Dicken“. Bis dahin genießen wir erst einmal das herrliche Wetter bei einer feuchtfröhlichen Grillparty.

 

Nach einem ausgiebigen Nachmittagsschläfchen begaben wir uns dann zur „nächtlichen“ Ausfahrt. Vom goldigen Licht der Mitternachtssonne bestrahlt wurden am heutigen Abend nicht nur Dorsch und Lumb, sondern auch sehr ansehnliche Steinbeißer. Um das ruhige und sonnige Wetter zu nutzen, verbrachten wir etliche Stunden vor dem Nuvsfjord, welcher von uns bisher nicht erkundet wurde.

 

4.Tag

 

Nach der vergangenen nächtlichen Tour ging es heute verständlicher Weise etwas später aufs Meer. Bei strahlendem Sonnenschein, heißen 20°C und einem Wind von 1 m/s ging es auf unsere Bank auf der Südseite von Stjernoya. Die Wetterbedingungen waren perfekt für unsere mitgebrachte Gummipalette. Schnell konnten wir Dorsche aller Größenklassen sowie viele Steinbeißer verführen. Über Funk hörten wir von Boot 2 ebenfalls gute Fänge.

Sonne konnte dann sogar den ersten Butt der Tour in die Kamera halten. Da er nur ca.60 cm hatte, durfte er danach wieder in sein Element. Leider haben wir dann später ein gleichgroßes Exemplar auf dem Filetiertisch anderer ,,Angler“ gesehen – manche lernen es nie und sind eine Schande für unsere Zunft. Es gibt halt Angler und welche die das Wasser verschmutzen.

In Anbetracht des fantastischen Wetters werden wir in dieser Nacht den nächsten Turn fahren.

Um 23:00 starteten wir die angekündigte zweite Ausfahrt in Richtung Smaltindgrunnen.

Auf dem Weg dorthin fanden wir jedoch ein lauschiges Plätzchen, auf welchem wir nur „ein paar“ Würfe machen wollten. Es endete damit, dass die Ruten für drei Stunden permanent krumm waren, und wir zahlreiche gute Dorsche und Seelachse verhaften konnten.

Durch bombiges Wetter und die Mitternachtssonne, zogen sich in der Nacht einige von uns noch einen klassischen Mondbrand zu ;-) .

Gegen halb vier gelangten wir schließlich wieder in unseren Heimatfjord, wo uns ein Naturschauspiel von aller erster Güte erwartete – Möwen, Seeschwalben und Raubfische aller Art hatten einen Heringsschwarm an die Oberfläche getrieben. Dies führte dazu, dass die kleinen Fischchen sich mehr außerhalb des Wassers befunden haben und dieses förmlich zu kochen schien.

 

5.Tag

 

Am heutigen Tag starteten wir gegen elf in Richtung Ytre Lokkarfjorden, das Ziel des Tages war endlich einen Schwarm des lang ersehnten Skrei ausfindig zu machen. Wir fuhren sehr dicht auf Land eine vielversprechende Stelle nach der anderen an, bis wir im besagten Fjord angelangt waren. Hier wurden wir sofort von etlichen kupferfarbenen Tangdorschen begrüsst. Diese wurden dann noch durch zwei stattliche Steinbeißer ( 82cm und 85cm ) und zwei kleinere Heilbutts ergänzt.

Aufgrund des aufkommenden starken Nord-Ost Windes entschlossen wir uns dazu die Fangfahrt am Abend bei ruhiger See fortzusetzen.

 

6.Tag

 

Die gestern angekündigte Ausfahrt fand aufgrund des anhaltend schlechten Wetters leider nicht statt.

Dafür starteten wir heute bei bedecktem Himmel, aber sehr ruhiger See zu den Breitindgrunnen. Diese gaben schon nach kurzer Zeit ihre Schätze preis, zu diesen zählten neben Steinbeißern und Lumb auch Dorsche in guten Größen und Stückzahlen.

Am heutigen Abend nutzten wir das anhalten gute Wetter um nach Kariholmgrunnen aufzubrechen, die Angelei dort gestaltete sich relativ zäh, da kaum Drift vorhanden war.

 

Nach etlichen schönen Dorschen stellte sich nach und nach eine Beißflaute ein, welche uns zu einem Stellenwechsel veranlasste.

Dieser führte uns in die Sandbukta, Sonne hatte seinen Köder als erster im Wasser und wurde für seine Schnelligkeit prompt belohnt. Nach einem achtminütigem Drill kam am Ende der Schnur ein 1,3m langer und 46 Pfund schwerer Dickdorsch zum Vorschein.

Nach diesem Ausnahmefang machten wir Schluss und freuen uns schon auf die morgige Ausfahrt…

 

7.Tag

 

…leider hat sich über Nacht das Wetter zum Schlechten gedreht, zwar haben wir noch Sonne aber der Wind bläst mit 5 m/s zornig aus Nord. Nach dem Frühstück haben wir uns dennoch zu einem Ausritt in den Hausfjord entschlossen. Hier merkten wir schnell, dass wir kaum 500 Gramm schwere Pilker zum Halten bekommen. Ohne Fischkontakt fuhren wir zurück. Mittlerweile haben sich dicke Nebelbänke in den Fjord gesetzt und die Temperaturen fallen stätig. Die Wettervorhersage sagt für die nächsten Tage miese Bedingungen mit Regen und rauem Nordwind von 6-7 m/s voraus. 

 

8.Tag

 

Da der norwegische Wetterbericht sehr präzise Voraussagen macht, wurden wir heute früh wie versprochen mit eisigem Nordwind (5 m/s) begrüßt. Dennoch entschlossen wir uns dazu den Weg in Richtung Fisch anzutreten. An den Fischgründen angelangt, entschlossen wir uns dazu große Gufi`s kurz über dem Grund anzubieten. Diese Taktik wurde recht schnell durch schöne Bisse belohnt. Da die gehakten Fische im Drill immer wieder ausstiegen, konnten wir nur anhand der Fluchten auf die betreffende Fischart schließen…endlich war der Butt auf Raubzug.

Nach etlichen Fehlbissen, konnten wir dann einen schönen Fisch zum Hängenbleiben überreden, und richtig es waren raubenden Heilbutts.

Aufgrund des stetig schlechter werdenden Wetter beließen wir es bei diesem einen gelandeten Fisch und fuhren in den Hafen zurück um die Boote und unser Tackle zu reinigen. Es war leider unser letzter Tag für uns auf dem Wasser, da wir morgen leider abreisen werden…