Kjøllefjord 2017

 

Anreise / 1.Tag

 

...hier sind wir wieder. Wie angedroht sind wir Fünf zur zweiten Tour an den Kjöllefjord gestartet. Die 3000 km sind nach 40 Stunden geschafft – wir auch.

 

Nach der feuchtfröhlichen Fährüberfahrt ging es mit dem Sprinter durch ganz Schweden. Vor der Grenze zu Finnland wurde lecker gegrillt, weiter vorbei am Polarkreis mit Weihnachtsmann-Commerzscheiße und dann im strömenden Regen über die ,,menschenleere“ Grenze ins gelobte Land. Fix den Bus ausgepackt, Equipment eingeräumt und raus aufs Meer. Bei anfangs 2m/s Wind lief es recht gut mit den Dorschen. Trotz unaufhörlichem Regen wurden die Dorsche gepumpt, Micha hatte mit 105 cm den ersten  Kracher der Tour. Nebenbei kamen auch noch Schellfisch, Seewolf und leider auch Lumb ans trübe Tageslicht. Als sich nach 3 Stunden der Wind komplett verabschiedete war es auch mit den Fängen vorbei. Hungrig und total übermüdet fuhren wir rein, trotzdem war es ein gelungener erster Törn.

 

Essen fassen, 1-2 Drinks und dann endlich schlaaafen…

 

2.Tag

 

Ausgeschlafen und mit einem kräftigen Frühstück im Bauch ging es heute früh raus in die Fanggründe – leider wieder im Regen. Der Wind kam dazu mit zügigen 6 m/s aus Süd. Somit kamen nur die landnahen Stellen außerhalb des Fjordes in Frage. Bei 55 bis 75 Metern bekamen wir im Schutze der Berge dennoch größere Gummis zum Halten und wurden mit schönen kräftigen Dorschen belohnt. Irgendwann ließ der Regen auch nach und wir hatten die Kisten voll mit guten Dorschen. Zufrieden fuhren wir rein und beschlossen auf Grund der Wetterprognosen heute Nacht die nächste Ausfahrt zu machen. Der Wind schwächt dann auf 3 m/s ab und wir können somit auf die weiter gelegenen Spots fahren. Vielleicht kommt ja dann schon der erste Butt…

 

Wir haben es jetzt 2.00 Uhr und wir sind zurück. Obwohl die angesagten 3 m/s sich in Wirklichkeit als 6 m/s zeigten (auch hier funktioniert die Wettervorhersage scheinbar nicht mehr) fuhren wir wie geplant auf das weitliegende Plateau. Dort ging über und unter Wasser die Post ab. Oben flogen wir regelrecht über die Fischgründe und unten stapelten sich die kleinen Seelachse verfolgt von stattlichen Dorschen. Trotz größter Gummis war es schwierig, sich die kleinen Seelachse vom Hals zu halten. Uns geling es trotzdem schöne Dorsche einzuklinken. Der erste Butt kam dann auch noch hoch – diesmal war Torsten der Glückliche. Durchgefroren (4°C) aber total zufrieden ging es weit nach Mitternacht zurück in den Hafen.

 

3.Tag

 

Leider hat der Wetterbericht für heute nicht gelogen. Wir haben die angekündigten 7-8 m/s aus Nord/Ost und müssen somit pausieren. Bei diversen Drinks und DVD`s lassen wir es uns gut gehen – Abend wir dann noch in einer windstillen Ecke gegrillt. Prost

 

4.Tag

 

Nachdem wir einen Tag pausieren mussten sind wir heute trotz angekündigten 7 m/s aus N/O rausgefahren. Um überhaupt die Köder auf den Grund zu bekommen sind wir förmlich auf den Wellen in den Laksefjord geritten. Dort hatten wir dann Landschutz und konnten sogar mit Gummi angeln. Stundenlang suchten wir Drift für Drift die Dorsche in Tiefen von 35 bis 120 Meter – vergeblich. Einige wenige Exemplare sowie 2-3 Steinbeißer landeten im Boot. Es war wie verhext, kein Fisch zu finden. Den Jungs von Boot 2 gelang es kurzzeitig einen kleinen Schwarm besserer Dorsche ausfindig zu machen, jedoch war auch der Spuk nach 2 Driften vorbei. Irgendwie enttäuscht sind wir schlussendlich durch die aufgewühlte See in den Hafen gefahren. Nun hoffen wir auf besseres Wetter um morgen wieder auf die bekannten Stellen zu kommen.

 

5.Tag

 

Nach einer schönen und langen Krabbenparty (die Nachbartruppe hatte einen großen Kübel King Crabs besorgt und uns eingeladen) sind wir verständlicherweise erst später auf die Fanggründe gefahren. Die Wetterlage erlaubte uns den weiten Ritt auf unsere ,,Buttecke“.  Dort waren wieder Millionen von kleinen Seelachsen unterwegs, so dass wir einen Heidenspaß mit den jagenden Großdorschen hatten. Zwischen 30 und 60 Metern pumpten wir Dorsch um Dorsch der Meterklasse. Sonne erwischte dann auch noch den zweiten Heili der Tour. Ausgepowert und zufrieden zogen wir von dannen um den Tag mit ein paar deftigen Steaks vom Grill ausklingen zu lassen.

 

6.Tag

 

Ein Blick aus dem Fenster und es war klar, heute können wir bei leichtem Sonnenschein und mäßigem Wind auf die See. Schnell gefrühstückt und rein in die Boote. Mit süd/östlichem Rückenwind waren wir nach 50 Minuten auf der Stelle. Wie gestern am selben Ort waren die Seelachsschwärme unterwegs und mit ihnen der Dorsch. Fisch um Fisch zogen wir aus nur 35 bis 40 Meter Tiefe. Somit konnten wir alle Dorsche stressfrei releasen. Leider konnten wir heute keinen Butt zum Naschen verführen. Nach gut 3 Stunden zog der Wind dann merklich an und wir mussten an den weiten Heimweg denken. Ein schöner Angeltag ging zu Ende und wir freuen uns auf ein deftiges Essen von Torte unserem Koch.

 

7.Tag

 

Heute mussten wir leider pausieren. Bei starkem Wind mit 10 m/s und Dauerregen ist an eine Ausfahrt leider nicht zu denken. So haben wir die Zeit mit DVDs, essen und schlafen totgeschlagen. Auch für morgen verheißt der Wetterbericht nichts Gutes – aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlicherweise zuletzt…

 

8.Tag

 

Was soll ich sagen…auch heute war eine Ausfahrt bei 9 m/s nicht machbar. Wir würden zwar auf Krampf irgendwie auf die Fanggründe kommen aber bei diesem Wind bringt man keinen Köder in Grundnähe noch führt man ihn ansatzweise. So hatten wir den zweiten ,,Haustag“ in Folge welcher mit einer lustigen Grillrunde endete. Nun bleibt uns nur noch die Hoffnung auf unseren morgigen letzten Tag…

 

9.Tag

 

Heute früh war die Wettersituation dieselbe – Regen und östlicher Wind mit 7 m/s. Da es aber unser letzter Tag ist, sind wir trotzdem zum letzten Ritt in die Boote gestiegen. Draußen flogen wir förmlich über die hafennahen Stellen und bekamen die Köder kaum kontrolliert. Ein paar Abschiedsdorsche und Schellfische blieben dennoch kleben. Zu guter Letzt holte sich unser altbekannter Seeadler noch den ausgelegten Köder – einen Dreckslumb. Nach gut zwei Stunden Tiefflug über die Angelstellen verabschiedeten wir uns wehmütig vom Nordmeer.

 

Im Gesamten war es wieder eine super Tour. Leider hatten wir dieses Jahr kein Glück mit dem Wetter und somit auch nicht mit den Heilbutts. Die Tage waren viel zu stürmisch und die schöne Nordsonne hatten wir fast nie gesehen. Aber das ist der Norden – das Wetter ist meistens rau und man muss es nehmen wie es ist. Vielleicht haben wir in zwei Jahren mehr Glück – da wollen wir nämlich wieder nach Kjöllefjord Brygge.

 

Morgen geht es gegen 9.00 Uhr wieder nach Hause wo wir, wenn alles auf dem weiten Weg gut geht, am Freitag gegen 12.00 Uhr ankommen.